Donnerstag, 13. September 2007

Kleine Katastrophen und neue Infos

Liebe Leute,
der zweite Versuch, Bilder ins Netz zu stellen, schlug auch fehl. Wir hier im Valle de Elqui sind etwas weit weg vom Schuss, sodass wohl der PC Ladehemmungen hat.
Schon die ersten Tage waren mit so mancher Aufregung und einer schlaflosen Nacht gekroent. Diese Probleme sind wohl allen bekannt:
"Warum funktioniert diese verdammte Geldmaschine nicht? Warum wird die EC-Karte wieder ausgespuckt? Es kann doch nicht sein, dass die Geheimnummer falsch ist! Das liegt doch wieder mal am System!"
Wir als pflichtbewusste Lehrerinnen konnten natuerlich nicht an einer Schule vorbeigehen, ohne hineinzuschauen. Bei all den Problemen die wir in Deutschland haben - ich moechte nicht tauschen. Das faengt wieder mal bei der (nicht vorhandenen) Heizung an, von den beengten, aermlichen Raeumen gar nicht zu reden. Lehrerzimmer und Direktorat durch eine Pappwand getrennt, sind so gross wie der Gruppenraum in der Froebelschule! Die Lehrerinnen waren sehr freundlich und aufgeschlossen. Doch Frustration ist auch hier stark vorhanden. Die Probleme sind austauschbar. Ein Lehrer mit mehreren Dienstjahren verdient ca. 400 €.
Sozialsystem: Die Rente betraegt durchschnittlich 200 € bei langjaehriger Arbeit. Ab 75 ist mit der Rente Schluss. Von der Regierung ist das wohl ein eindeutiger Hinweis, den Loeffel rechtzeitig abzugeben! Ein Arbeitsloser bekommt 30 €. Krankenversicherung gibt es. Sie kostet 1 bis 2 € pro Monat, doch die Leistungen dafuer sind gleich Null.
Arbeitswelt: Hier waere die Chance fuer unsere Schueler gegeben. Es gibt weder Klempner noch andere Handwerker, die Kaputtes ( auf Anhieb?) in Ordnung bringen koennen. Oft fehlt es an den einfachsten Dingen: passende Dichtungen, Schrauben, Wasserhaehne und dicke Rohrleitungen.
Es ist verboten, Papier in die Toiletten zu geben, da die duennen Rohre sofort verstopfen.
Verkehrssystem: Busse, Taxis und Colectivos (Sammeltaxis) funktionieren hervorragend. Wir sind begeistert von den Colectivos. Damit werden wir bequem und billig (fuer uns!) durch die Gegend kutschiert und am angegebenen Punkt ausgeladen. Wir werden das auch heute wieder nutzen, denn wir besichtigen in Vicuna eine Schnapsfirma, die Pisco (aehnlich Grappa) herstellt. Natuerlich schauen wir uns auch die Gegend an, bevor wir uns wieder in unser Domizil bringen lassen.
Gestern hatten wir in sternenklarer Nacht wunderschoene Ausblicke in unser Universum, denn wir haben eine Sternwarte besucht und konnten einige Blicke durch ein Teleskop werfen. Hier in Chile ist der Himmel irgendwie naeher als bei uns zu Hause.
Saludos Amigos!

2 Kommentare:

Michael+Pilar hat gesagt…

Hallo Ihr Südamerika-Tourer,

das ist richtig gut mit den (fast) täglichen Berichten. Man ist jeden Tag gespannt, ob es etwas neues gibt. Weiter so.

Brigitte E. hat gesagt…

Hallo Inge,
gerade haben H. und ich beim Lesen Deines aktuellen Berichtes übereinstimmend festgestellt, dass Deine Beschreibungen auch ohne Bilder ein Genuss sind. So kommen auch wir dem fernen Land etwas näher!
Passt gut auf Euch auf!